Sie möchten sich endlich Ihren langersehnten Traum einer Eigentumswohnung oder einem eigenen Haus erfüllen? Dann ist dieser Ratgeber genau das Richtige für Sie. Nur wer bei der Baufinanzierung auf sicheren Beinen steht, ist sicher vor bösen Überraschungen aller Arten.
Wie finanzieren sich eigentlich Immobilien?
Im Grunde genommen zeichnet sich eine Immobilienfinanzierung in Österreich dahingehend aus, dass sie sich zum Teil aus Eigenkapital aber auch aus Fremdkapital zusammensetzt.
- Nur Personen mit einem sehr hohen Eigenkapital ist es möglich, eine Immobilie ausschließlich mit dem eigenen Geld zu finanzieren. Anders herum ist es nicht zu empfehlen, wenn man die gewünschte Finanzierung ausschließlich mit Fremdkapital erreichen möchte.
- Die Gründe dafür liegen ganz klar auf der Hand. Wegen der vergleichsweise großen Höhe der finanziellen Mittel für den Bau des Hauses ist auch ein Risiko einer überdurchschnittlich hohen und langfristigen Überschuldung vorhanden.
Die ersten Schritte sind entscheidend
Die ersten Überlegungen sollen im Rahmen einer soliden und seriösen Baufinanzierung schon in der ersten Phase der Planung berücksichtigt werden. Als verantwortungsbewusster Bauherr muss man sich im ersten Schritt einen Überblick über die finanzielle Lage verschaffen. Wichtig ist es, dass man nicht zu optimistisch ans Werk gehen. Besser ist, wenn man beim Bauen bzw. Kaufen von Immobilien auch von Zeit zu Zeit bestimmte Phasen finanziell überbrücken kann.
Eigenkapitalquote von mindestens 20 Prozent
Nachdem man sich mit seinen Finanzen beschäftigt hat, muss man sich eine Einschätzung machen, wie es um die Höhe der Eigenkapitalquote aussieht. Allgemein sollte man im Rahmen der Baufinanzierung die Grenze von 20 Prozent Eigenkapital nicht unterschreiten.
Aus der Einschätzung der aktuellen finanziellen Situation ergibt sich die Summe, die man auf lange Sicht jeden Monat verzichten kann, um das Darlehen der Bank zurückzahlen zu können. Im besten Fall fertigt man eine genaue Übersicht der Einnahmen und Ausgaben an, so hat man stets den Überblick.
Um seine Finanzen nicht aus dem Blick zu verlieren, kann ein Haushaltsbuch helfen. Bei der Erstellung des Finanzierungsplans sollte man diesen über einen Zeitraum von mehreren Monaten erstellen, andernfalls ist die Gefahr groß, dass nicht alle Rechnungen berücksichtigt werden.
Welche Finanzierungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung?
Für die Hausfinanzierung ist ein Darlehen für eine Immobilie von einer Bank ratsam. Zudem werden Förderungen von den einzeln Bundesländern gewährt, um das Vorhaben zum Teil zu finanzieren. Dennoch darf man auf eine große Unterstützung hoffen.
Die Bundesländer bieten Förderungen für unzählige Bauvorhaben an, bei welchen privater Wohnraum bewirkt wird. Diese Mittel sind in den meisten Fällen günstiger verzinst als Darlehen von der Bank und bilden somit eine optimale Ergänzung. Die Fördermittel hängen von der Höhe des Einkommens, der Familiensituation, der Wohnraumgröße und dem Förderzweck ab.
Wie hoch ist der Kredit für die Hausfinanzierung?
Die Banken prüfen bei der Kreditanfrage für eine Bau- bzw. Hausfinanzierung die Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit. Die Bonität ist die Fähigkeit einer Person, rechtswirksam Darlehensverträge abschließen zu können.
- Grundsätzlich ist man in Österreich ab dem 18. Lebensjahr voll geschäftsfähig und kann dementsprechend ein Darlehen aufnehmen.
- Die nächste wichtige Voraussetzung für die Aufnahme eines Kredites ist die geistige Voraussetzung. Die Kreditwürdigkeit beschreibt die Fähigkeit, den aufgenommenen Kredit wieder zurückzahlen zu können.
Hierfür wird die Kreditwürdigkeit in erster Linie aus einem Rating abgeleitet. Vor allem bei höheren Beträgen entsteht ein höheres Risiko. Mit diesem Rating wird die Einstufung der Bonität des Kreditnehmers vorgenommen. Umso höher die Stufe ist, desto besser steht die Chance, einen Kredit zu bekommen.
Folgende Faktoren haben auf das Rating einen großen Einfluss:
- persönliche Angaben
- wirtschaftliche Verhältnisse
- Eigenkapital
- bestehende Verbindlichkeiten
Mögliche Ausschluss-Kriterien sind unter anderem:
- zu geringes Einkommen
- unregelmäßiges Einkommen
- hohe variable Gehaltsbestandteile
- befristetes Arbeitsverhältnis
- wenig bis keine Eigenmittel
- zu hohe bestehende Kredite bzw. Überschuldung
- zu hohes oder zu junges Alter
- Vermerke bei Kreditauskunfteien
Kreditangebote vergleichen
Im nächsten Schritt werden die Kreditangebote für eine Hausfinanzierung der Banken verglichen. Das bezieht sich in erster Linie auf die Punkte Konditionen, Zinsen, Laufzeit, Anschlussfinanzierung und selbstverständlich Kredithöhe. Die Durchführung eines Vergleiches der unterschiedlichen Angebote ist sehr wichtig, da man nicht nur viel Geld sparen kann, sondern auch die Nerven schont.
Der ausschlaggebende Faktor – die Zinsen
Für die Hausfinanzierung sollte man sich beraten lassen, welche Zinsvariante das Richtige für die persönliche Situation ist. Hier kann man zwischen fixen und variablen Zinsen wählen. Bei den variablen Zinsen variiert der Zinssatz fortlaufend und richtet sich nach der Entwicklung des Euribors.
Die Fixkosten sind während der gesamten Dauer gleichbleibend. Die Fixkostenbindung ist sehr interessant. Aufgrund der niedrigen Zinsen erhält man bei Krediten mit langfristigen Fixzinssatz, zwischen 15 und 25 Jahre, sehr gute Konditionen.
In den nächsten Jahren wird sich die Zinslage nicht ändern, wodurch ein variabler Kredit mit höherem Risiko verbunden ist. Allerdings muss man hier aufpassen, da Zinsen nach Ablauf der mit der Bank vereinbarten Fixzinsperiode bis zum Ende der Laufzeit variabel verzinst sind.
Eine weitere Alternative sind Darlehen mit Zinsober- bzw. Zinsuntergrenze. Erfahrungsgemäß werden diese Zinsmodelle von Bausparkassen angeboten. Inzwischen findet man diese Angebote auch bei Banken.
Bei der Auswahl des richtigen Kreditgebers sollte man nicht auf die Zeit achten. Immerhin geht es um die Erfüllung des persönlichen Traumes und auch um das Geld. Eine übereilte Handlung kann vor allem in diesem Bereich unabsehbare negative Folgen haben. Neben den harten Fakten muss man auch auf das Bauchgefühl achten. Wenn man sich bei dem Gedanken wohlfühlt, die anspruchsvollen Angelegenheiten der Hausfinanzierung in die Hände eines Kreditinstitutes zu legen, kann man diesen Dienst nutzen.
Die Zukunft der Familie absichern
Immobilien sind und bleiben die besten Veranlagungen für die Zukunft der Familie. Diese Investition ist nicht nur krisensicher und wertbeständig, sondern der Immobilienwert wird in den kommenden Jahren steigen. Die Immobilienpreise innerhalb Österreichs sind in den letzten Jahren deutlich nach oben gestiegen – und daran wird sich voraussichtlich nicht so schnell etwas ändern.
Wer also ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung besitzt, profitiert von der Wertsteigerung des Eigenheims. Es ist somit auch eine wichtige Investition für die gesamte Familie, die sehr viele Jahre Früchte tragen wird. Darüber hinaus ist der Kauf eines Hauses oder einer Wohnung ein Weg um auf lange Sicht die Mietkosten zu sparen.