Viele Normalitäten in dem Leben der Menschen haben sich in den letzten Wochen vielfältig und nachhaltig verändert. So gab es teilweise erhebliche Einschnitte im privaten aber auch im beruflichen Leben. Kinos, Theater und Schwimmbäder waren nur einige der Orte, die weitgehend geschlossen blieben. Nunmehr hat sich die Situation rund um Corona etwas beruhigt und vereinzelt machen die Lokalitäten wieder auf. Gerade Schwimmbäder sind dabei an einer Öffnung interessiert. Was gibt es schöneres, als im Sommer ins kühle Nass springen zu können?
- Die Schwimmbäder müssen hierfür jedoch ein Hygienekonzept entwickeln. So findet sich in vielen Schwimmbädern ein Einbanstraßensystem und auch die Zeit, welche man im Schwimmbad verbleiben darf, ist häufig reglementiert.
- Dies trifft auch auf Badeseen zu. Doch viele Menschen sind trotz dieser Öffnungen verunsichert, ob sie unbekümmert diese Orte aufsuchen können. So hört man in den Medien ja häufig von Ansteckungen in Restaurants oder ähnlichen Lokalitäten. Vor diesem Hintergrund stellt sich daher die Frage, wie wahrscheinlich eine Ansteckung beim Baden tatsächlich ist.
Gefahr einer Ansteckung?
Wissenschaftler auf der ganzen Welt sind sich dabei grundsätzlich einig, dass eine Übertragung mit dem Krankheitserreger über das Wasser als sehr unwahrscheinlich gilt.
Dabei müssen Schwimmbäder unabhängig von Corona für eine gute Badewasserqualität sorgen. Dabei reinigen Mitarbeiter des Schwimmbads das Wasser von Blättern und Pollen, aber auch von Bakterien und Viren. Darüber hinaus wird in Schwimmbädern das Wasser von chemische Mittel desinfiziert. Hierbei wird nahezu von allen Schwimmbadbetreibern Chlor eingesetzt. COVID-19 ist ein so genanntes behülltes Virus.
Das bedeutet, dass das Virus von einer Lipid-Doppelmembran umgeben ist. Diese wird durch Chlor nun beschädigt, so dass der Krankheitserreger letztlich inaktiviert beziehungsweise abgetötet wird. Damit ist die Ansteckungswahrscheinlichkeit in Bädern, die mit Chlorwasser befüllt sind, als gering einzuschätzen. Höher ist hingegen die Wahrscheinlichkeit in Bädern mit einer biologischen Aufbereitung, da hier keine Chemikalien eingesetzt werden und somit ein Desinfektion nicht stattfindet. Aus diesem Grund sollte bei diesen Bädern die Wassertemperatur nicht über 23 °C liegen, da bei erhöhter Temperatur auch eine schnellere Verbreitung des Virus möglich ist.
Die eigentliche Gefahr der Ansteckung besteht also nicht beim Schwimmen an sich. Vielmehr besteht die Gefahr nach und vor dem eigentlichen Schwimmen. So können Erreger an Türgriffen oder Umkleidekabinen zurückbleiben. Auch kann es zu Kontakt mit anderen Menschen, die möglicherweise infiziert sind, kommen. Aus diesem Grund sind die Mindestabstände auch hier zwingend einzuhalten. Zusammengefasst lässt sich daher sagen, dass eine Ansteckung beim Schwimmen an sich unwahrscheinlich ist. Größer ist dagegen die Gefahr einer Ansteckung vor und nach dem Schwimmen.